In der Marxschen Theorie spielt entgegen den Vereinfachungen, Verballhornungen und Verunglimpfungen Arbeit und Freiheit eine zentrale Rolle. Friedrich Engels verfasste eine Schrift „Der Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen", wo er das wechselseitige Zusammenspiel zwischen nach etwas mit der Hand greifen, es handhaben wollen und dem allmählichen Begreifen von etwas darzustellen versuchte. Seinen Studien zufolge ermöglichte der wodurch auch immer verursachte aufrechte Gang, die jetzt nicht mehr hauptsächlich zur Fortbewegung benötigten vorderen Gliedmaßen u. a. zum Greifen von Gegenständen zu nutzen, was im Verlaufe vieler Generationen auf die Entwicklung des Gehirns rückgewirkt haben könnte.
Diese Rückwirkung führte danach zusammen mit dem zur Gewohnheit werdenden Greifen nach Gegenständen und dem Handhaben solcher allmählich zu einem Begreifen (Erkennen) und Bearbeiten derselben. Die wechselseitige Durchdringung von gewohnheitsmäßigem Greifen nach etwas und allmählichem Begreifen von etwas diente Engels als Erklärung für das sich ebenfalls allmähliche Herausbilden von Erfahrung als einer der wichtigen Voraussetzungen für die Bildung von Bewusstsein.
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Der abgebildete Schimpanse benutzt einen Stock um auf dem Termitenhügel herumzustochern. Später lutscht er den Stock ab und gewinnt durch erneutes Stöbern weitere Nahrung |
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Bildquelle 2:
Das abgebildete Gorillaweibchen nutzt einen Ast als Stütze bei der Durchquerung eines Gewässers. Der Stock dient ganz eindeutig als Gehhilfe durch unwegsames Gelände. |
Letzteres ermöglichte dann weniger durch Vererbung von Eigenschaften als durch Erblichwerden von Eigenschaften über viele Generationen neben dem Erlangen von Sprachfähigkeiten mit der Möglichkeit mündlicher Überlieferungen eine bewusste, weil zielgerichtete und damit planmäßige sowie zweckbezogene Bearbeitung von Gegenständen zu anfänglich einfachen Werkzeugen bis hin zur heutigen, hoch komplizierten Rechentechnik. In einem bildungsförderlichen Lexikon müsste deshalb neben der Formel für die physikalische Arbeit die folgende allgemeine Erklärung für Arbeit als eine bewusste, zielgerichtete, planmäßige, zweckbezogene Tätigkeit stehen.
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Rekonstruktion eines Neandertalers nach der neuesten Forschung (Neanderthal Museum). Ein Neanderthaler stützt sich auf einem Stock ab. |
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Rekonstruktion im Neanderthal-Museum. Ein Neanderthaler Darsteller bearbeitet mit einem steinernen, messerartigen Werkzeug ein Tier, um das Fell vom Tierkadaver abzutrennen. |
Die jüdisch-christliche Mythologie kennt keine wechselseitigen Durchdringungen zwischen materiellen und ideellen Prozessen. Nach ihr verurteilte der Überständige die ersten Menschen Adam und Eva wegen ihres Ungehorsams, den Apfel vom Baum der Erkenntnis gegessen zu haben, dazu, im Schweiße ihres Angesichts bis zum Tode arbeiten (laborieren) zu müssen. Daher kommt die ursprüngliche Wortbedeutung des englischen Begriffs Labour, wobei Begriff wiederum von Begreifen herrührt.
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5: „Vertreibung aus dem Paradies“, Giovanni di Paolo (1445) Die Arbeit der Menschen freilich verflucht Gott, als er sie aus dem Paradies vertreibt. Schöpferische Arbeit also ist gottähnlich und harte Arbeit gottgefällig als verdiente Strafe für den Ungehorsam gegen Gott. Müßiggang hingegen ist sündhaft, seit die Menschen im Genuss des arbeitsfreien Paradieses nur auf dumme Gedanken kommen. |
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6: Landarbeit in einer Darstellung um 1470 Überwiegend müssen die Bauern Frondienste für die jeweiligen Feudalherren leisten und an Kaiser und Kirche Abgaben zumeist in Form von Naturalien oder Sonderdienste entrichten. Im Westen herrscht die Grundherrschaft vor, wo die Bauern teilweise ein eigenes Stück Land bebauen, im Osten die Gutsherrschaft, wo die Bauern rechtlose Leibeigene sind. |
Für die allgemeine christliche Lehre (Katholizismus) bedeutet Arbeit deshalb Mühsal und Plackerei. Erst mit der Reformation im 16. Jahrhundert wandelten Teile der Protestanten, die generell ihr Seelenheil nur aus dem Verinnerlichen der biblischen Überlieferungen einschließlich der neutestamentarischen Evangelien schöpften, die Arbeit ins Positive, weil einige von ihnen ihren irdischen beruflichen Erfolg als Ausdruck einer gottgewollten Auserwähltheit (Prädestination) ansahen.. Der Volkswirt und Begründer der Soziologie Max Weber formulierte diesen Wandel in seinem Werk „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ am deutlichsten aus. Gemeint ist bei ihm aber hauptsächlich die Arbeit, die, wenn von Erfolg gekrönt, zur gut funktionierenden Selbstständigkeit und damit zu Ansehen und Wohlstand führt.
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7: Max Weber hob die Soziologie in den Rang einer Wissenschaft, die soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Fortgang und seinen Wirkungen ursächlich zu erklären versucht . Er unterschied vier Idealtypen sozialen Handelns (1) zweckrationales, (2) wertrationales, (3) affektuelles oder (4) traditionelles und definiert es nach dem subjektiven sinn der Handlung und faktisch in dessen Ablauf an dem Verhalten anderer orientiert. Sozial-ökonomische Erkenntnisinteressen bilden den Ausgangspunkt für seine soziologischen Arbeiten. |
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8: Karl Marx, Wissenssoziologe und Begründer der wissenschaftlichen Theorie über die Wirkungsmechanismen der Kapitalverwertung sowie einer Theorie über die gesellschaftliche Entwicklung auf materialistisch dialektischer Grundlage. Marx Werk unterteilt sich in frühe mehr philosophische Schriften (1848) und spätere, eher ökonomische. Für Sozialdemokraten, Leninisten und Stalinisten standen seine Spätschriften im Zentrum der Betrachtung. Die so genannte Neue Linke konzentrierte sich hingegen ab 1968 auf seine philosophischen Frühwerke. |
Der Philosoph und Begründer der Wissenssoziologie Karl Marx beschrieb hingegen in seiner vor der Revolution von 1848 verfassten Schrift „Philosophisch Ökonomische Manuskripte" sehr einprägsam und bis heute hoch aktuell, wie und warum aus einer eigentlich (ur-)menschlichen Angelegenheit, der Fähigkeit, arbeiten zu können, etwas Knechtisches wurde. Der Mensch stoffwechselt bekanntlich mit der Natur, indem er arbeitet, um damit sein Überleben zu sichern. Mit der Entwicklung der Produktivkräfte, also seiner selbst und der Arbeitsmittel, der Werkzeuge, Maschinen und Ausrüstungen und der damit einhergehenden Arbeitsproduktivität schaffte der Mensch mehr, als er für sich alleine und seinen Anhang benötigte.
Von da ab fiel beispielsweise in den ursprünglichen Sippengemeinschaften für Medizinmänner die normale Plackerei des Jagens und Sammelns weg und sie konnten sich ganztägig um das vermeintliche geistige und körperliche Wohl der Sippe, für deren Wohlbefinden sie sich zuständig fühlten, kümmern. Ähnlich verhielt es sich mit den späteren Stammesersten, den Fürsten, was nicht unmittelbar, weil ursprünglich vom althochdeutschen furisto stammend, aber wenigstens mittelbar auch aus dem englischen First abgeleitet ist und ihren für den Schutz zuständigen Unterstellten.
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9: George Catlins Darstellung eines Medizinmannes der Schwarzfuß-Indianer, der Riten über einem sterbenden Häuptling vollführt. So einer ist von der Sorge um die tägliche Nahrungsbeschaffung befreit. |
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10: Darstellung frühneuzeitlicher Herrschaftsverhältnisse, wo Adel, Beamten, Klerus, König- und Kaisertum auf Knochen der Plackerei der abhängigen Bauernschaft leben und ihren Reichtum, Prunk und ihre Macht mehren. |
Die Gesellschaft teilte sich endgültig in Führer und Gefolgschaft, in Edle (Adelige) und Gemeine, in Habende und Habenichtse. Das erwirtschaftete Mehrprodukt eigneten sich hauptsächlich die jeweils Erstgenannten an. Alte Reiche, antike Stadtstaaten und Weltreiche, mittelalterliche Fürsten-, Herzogtümer sowie größere Königreiche und neuzeitliche Staaten sowie Staatenverbunde entstanden als Herrschaftsinstrumente der Habenden zur Sicherung der privaten Aneignung des Mehrprodukts. Der Hauptzweck des Staates bestand von Anbeginn in der inneren und äußeren Sicherung dieses Herrschaftsverhältnisses. Deshalb besteht zwischen dem herkömmlichen Staat und den die Wirtschaft beherrschenden Habenden eine wechselseitige Verknüpfung.
Ursprünglich hatten linke Sozialdemokraten in Deutschland noch dieses Verständnis vom Charakter des Staates, der in seinem Ursprung einer bewaffneten Schutzgeldbande ähnelte. Ob einige heutige Linke das immer noch so sehen oder für überholt halten, bzw. meinen, dass sich mitten in Europa der Charakter des Staates seit der einstigen Regierungsübernahme durch die SPD während der Novemberrevolution von 1918 oder seit am Beginn des neuen Jahrtausends die PDS in Berlin mitregiert, grundlegend verändert hat, scheint eine offene Frage zu sein.
Heute herrscht die weit verbreitete Meinung vom Staat als Verkörperung der Gesamtheit aller steuerzahlenden Bürger vor. Nur noch wenige glauben, der Staat gehört wie einst nur einer wohlhabenden arbeitslosen Minderheit, die ihr Streben nach gewinnträchtigen Geldanlagen für Arbeit hält und wo die Regierenden besonders in der Krise alles für deren Schutz tun, während der Bevölkerungsmehrheit einschließlich der durch dieses Streben Erwerbslosen nur die Angst vor der Zukunft gehört. Diese wenigen glauben allerdings auch, dass die als große Arbeitsleistung gepriesene finanzmarktgetriebene, weltumfassende Großgeldzockerei nichts anderes darstellt als eine nach Finanzialisierung wirtschaftlicher Kennziffern strebende Spielart des hinlänglich wissenschaftlich erforschten Drangs nach maximaler Kapitalverwertung auf Teufel komm raus.
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11: Sahra Wagenknecht lieferte mit ihrem im Jahr 2009 erschienenen Buch eine umfassende Analyse der Ursachen und Hintergründe der aktuellen Finanzkrise und ihrer Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Das Buch fand internationale Beachtung und selbst die FAZ musste der Autorin Sachkunde zubilligen. Die sehr engagierte und vor allem sozial gesinnte Politikerin Wagenknecht verfolgt als Mitglied des Deutschen Bundestages für die Partei DIE LINKE antikapitalistische Zielstellungen. Statt neoliberaler und den Egoismus befördernder Eigenverantwortung fordert sie Verantwortung füreinander und für den Erhalt der Umwelt ein. |
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12: Saskia Sassens Forschung und Schreiben konzentrieren sich auf die Globalisierung (einschließlich ihrer sozialen, wirtschaftlichen und politischen Dimensionen, die globalen Städte, die neuen Technologien und die Veränderungen des liberalen Staates als Resultat gegenwärtiger transnationaler Bedingungen. Sie durchbricht mit ihren unerwarteten und nicht eingängigen Forschungsergebnissen eingefahrene Wahrheiten und brilliert durch neue Wortschöpfungen wie „Zusammendenkorte“ oder „Finanzialisierung ökonomischer Kennziffern“. Sie ist Professorin an der Columbia-Universität und Gastprofessorin an der London School of Economics. |
Sicher spielt das weltweit vernetzte Finanzkapital und das Wetten auf Zusammenbrüche heute eine weitaus größere Rolle als vor 50 oder 100 Jahren. Sicher gibt es heutzutage auch neue Techniken der Kapital- und Finanzverwertung und des Zusammenspiels zwischen Gesellschaft, Staat und Wirtschaft. Ändert das aber, so sollte zu fragen erlaubt sein, etwas an den Grundlagen, auf denen diese sehr ungerecht Arbeit verteilende Gesellschaft nun schon seit mindestens 150 Jahren fußt?
Ein der Unantastbarkeit der Würde des Menschen und dem Erhalt einer lebensfreundlichen Umwelt ernsthaft verpflichtetes Gemeinwesen sollte sicherstellen, dass nicht immer mehr nutzlose materielle Güter angehäuft werden, sondern Menschen unter erträglichen Bedingungen, also nicht zu lange und wenn doch, dann außerordentlich vergütet, mindestens aber besonders anerkannt, Produkte herstellen und Dienstleistungen erbringen, die die Lebensqualität des Einzelnen in einem umweltverträglichen Lebensraum wirklich verbessern helfen und ihn in die Lage versetzen, mehr frei verfügbare eigene Lebenszeit zur Befriedigung individueller Bedürfnisse nutzen zu können.
Marx glaubte, nur durch revolutionäre Aufhebung des Widerspruchs zwischen gesellschaftlicher Produktion und privatkapitalistischer Aneignung ihrer Ergebnisse und durch genossenschaftliche Arbeitsformen den Teil der für die Sicherung der Wiederherstellung des Einzelnen und der Gesellschaft notwendigen Arbeit möglichst auf ein Minimum verringern zu können, damit mehr Zeit für Verfolgung eigener Interessen und Bedürfnisse bleibt. Das ginge in einer Übergangsperiode, so Marx, nicht ohne den Staat als Herrschaftsinstrument der (möglichst mit demokratischen Mitteln – R.R.) an die Macht gelangten Habenichtse ab.
Selbstverständlich bestehen zwischen geistig schöpferischen Tätigkeiten, die beispielsweise mithilfe von Forschungs- und Lehrtätigkeit, ohne strenge Anwesenheitspflicht und zudem noch ordentlich vergütet, ein bisschen mehr an Kultur der Menschlichkeit befördern helfen, und denen, wo Menschen acht Stunden und mehr Müll für wenig Geld sortieren müssen, gewaltige Unterschiede. Das für alle notwendige Müllsortieren müsste dementsprechend überdurchschnittlich hoch entlohnt werden.
Keinem Unternehmer dürfte es gestattet sein, Mitarbeiter unterhalb des Existenzminimums zu beschäftigen und Politiker müssten Rahmenbedingungen so setzen, dass der Preis der Ware Arbeitskraft, der Lohn, ein bestimmtes Niveau nicht unterschreiten darf. Politiker, die wissentlich dagegen verstoßen, sollten Gelegenheit bekommen, auf unbefristete Zeit Müllsortierarbeiten für Hungerlöhne übernehmen zu dürfen.
Eine Gesellschaft, die die Würde des Menschen zur Fundamentalnorm erklärt, muss ein Mindestmaß an Freiheit von Not und Ausgrenzung gewährleisten. Erst dadurch und durch Verringerung des Teils der Arbeit, der durch Not und äußere Zweckmäßigkeit bestimmt ist, auf ein erträgliches Minimum wird Freiheit für möglichst viele Menschen möglich.
Das setzt aber überall die Beteiligung aller arbeitsfähigen Menschen an diesem notwendigen Stoffwechsel mit der Natur voraus. Natürlich darf es dabei nicht um plumpe Gleichmacherei gehen. So hätte beispielsweise ein ohnehin viele Stunden täglich arbeitender Arzt oder ein anderweitig Vollzeitbeschäftigter sein Quantum an notwendiger Arbeit schon von vornherein abgeleistet und genösse ohne zusätzliches Engagement eine genügend materielle Vergütung sowie hohe gesellschaftliche Anerkennung.
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13: Scheck über 1 500,- Euro monatliches Grundeinkommen. Befürworter eines solchen Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) fordern in unterschiedlicher Abstufung und Höhe ein auf jeden Fall auskömmliches monatliches Einkommen für jeden Einwohner unabhängig davon, ob er einer Erwerbsarbeit nachgeht oder nicht. Begründet wird das mit den Produktivitätsfortschritten und der Entwicklung der modernen Technik.
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14: Einige Politiker der CDU und die meisten der FDP fordern ein so genanntes Bürgergeld in Höhe von 600 Euro bei gleichzeitiger Einsparung aller sonstigen so genannten Lohnnebenkosten, also durch Wegfall der gesamten Leistungspalette, die den bundesdeutschen Sozialstaat bisher ausgemacht haben. Die Erwerbstätigen wären dann bei Arbeitsplatzverlust aus purer Existenznot gezwungen, jeden schlecht bezahlten Job anzunehmen. |
Wer aber, aus welchen Gründen auch immer, keiner geregelten Arbeit nachgehen will, sollte ein erträgliches Minimum an notwendiger Arbeit am Tag, in der Woche, im Monat oder im Jahr übernehmen, um dadurch ebenfalls einen ihm dann rechtlich zustehenden Anspruch auf ein ausreichendes, druck- und sanktionsfreies Grundeinkommen zu erwerben. Alles, was er darüber hinaus arbeitet, müsste so jemand extra vergütet bekommen.
Um die Gegenargumente der Unbezahlbarkeit, der mangelnden Arbeitsanreize und der Sogwirkung von außen zu entkräften, sollte jeder gesunde arbeitsfähige Mensch für ein druckfreies Grundeinkommen eine mehrjährige Vollzeitbeschäftigungszeit nachweisen. Dazu müsste natürlich auch jeder hier lebende Einwohner und Zuwanderer eine sofortige Arbeitserlaubnis erhalten.
Demokratie hieße nach einem auf die Achtung des Artikel 1 Grundgesetz orientierten Politikverständnis, dass sich die unterschiedlichen Parteien beispielsweise darüber streiten, wie lange solch ein notwendiger Vollarbeitszeitraum dauern sollte. Nach gegenwärtigem FDP Sachverständnis müssten alle 60 Jahre arbeiten, nach Unionsansicht 50 Jahre, die SPD fordert seit Müntefering 47 Jahre, die Grünen fordern wohl etwas weniger, die Linke 15–20 Jahre und die Befürworter eines Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) aller Richtungen: 0 Jahre.
In den Modellen der Linken könnten die erfolgreich absolvierte Lehrzeit, das Erlangen der Hochschulreife, die Armee- oder Zivildienstzeit, das erfolgreich abgeschlossene Studium, Kindererziehungszeiten, Hausarbeitszeiten, praktische Jahre u. a. angerechnet werden. Bis zum Erlangen des Anspruchs auf ein ausreichendes, druckfreies Grundeinkommen müsste nach zurzeit gängiger linker Auffassung eine bedarfsorientierte Grundsicherung soziale Mindeststandards gewährleisten.
Grundvoraussetzung für eine solche Zukunftsgesellschaft bleibt die künftige umweltschonende Nutzung erneuerbarer, mithilfe moderner Höchsttechnologie in Bewegung gesetzter Energieträger zur Wärme-, Kraft- und Stromerzeugung. Wenn es den Menschen sozial verträglich gelingt, die praktisch unendliche Kraft der Sonne für die Energiegewinnung „anzuzapfen", bedeutete das einen riesigen Quantensprung heraus aus dem Reich der Notwendigkeit in das Reich der Freiheit. Arbeit bliebe auch dann noch genug für alle übrig. Sie könnte aber von im Sinne der ursprünglichen Aufklärung beeinflussten und allseitig gebildeten Menschen anders verteilt und damit erträglicher gemacht werden.
Bildquelle 1: http://de.wikipedia.org/wiki/Werkzeuggebrauch_bei_Tieren / Urheber: Mike Richey Lizenz CC-BY-SA 3.0
Bildquelle 2: http://de.wikipedia.org/wiki/Werkzeuggebrauch_bei_Tieren / Urheber: PLoS Biology Vol. 3/11/2005, e385 Lizenz CC 2.5 US amerikanisch
Bildquelle 3: http://de.wikipedia.org/wiki/Neandertal / Urheber: Stefan Scheer / Lizenz CC-BY-SA 3.0
Bildquelle 4: http://de.wikipedia.org/wiki/Neandertaler / Urheber: Ökologix / gemeinfrei
Bildquelle 5: http://de.wikipedia.org/wiki/Garten_Eden / Urheber: Giovanni di Paolo / gemeinfrei
Bildquelle 6: http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/38012
Bildquelle 7: http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Weber / Urheber: unbekannt / gemeinfrei
Bildquelle 8: http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx / Urheber: unbekannt / Lizenz CC-BY-SA 3.0
Bildquelle 9: http://de.wikipedia.org/wiki/Schamanismus / Urheber: George Catlin / gemeinfrei
Bildquelle 10: http://www.obrovski.at/arbeiter.html
Bildquelle 11: http://www.sahra-wagenknecht.de/
Bildquelle 12: http://www.saskiasassen.com/
Bildquelle 13: http://www.tricorp.de/?tag=bedingungsloses-grundeinkommen
Bildquelle 14: eigenes Foto |