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 Die Ausrottung der Indianer war wohl unabwendbar, aber gewissenlos.  
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Preußen

 Zeitalter der Entdeckungen

Die Konkurrenz der Portugiesen und Spanier bei ihrer Suche nach einer passierbaren Indienroute entfaltete eine solche Dynamik, die in wenigen Jahrzehnten zu den großen Entdeckungen der Neuen Welt und zur Weltumseglung führte. Sie verfolgten nahezu gleiche Ziele. Sie suchten in Indien das Land, wo sie das in den vorangegangenen Jahrhunderten aus Europa abgeflossene Gold und die Rohstoffquellen der begehrten Orientwaren wie Gewürze und andere Luxusgüter wie Seide vermuteten. Die Spanier konkurrierten mit den Portugiesen allerdings nicht um die Afrikapassage, sondern glaubten wegen der sich inzwischen allmählich bahnbrechenden Erkenntnis von der Kugelgestalt der Erde ihr Hauptaugenmerk auf die Westpassage über den Atlantik richten zu müssen. (1)

 (1) Vgl.: Weltgeschichte in Daten. Berlin 1965 S. 312f.
 Bildquelle 1: http://www.fasttrackteaching.com/map3Discovery.html

um 1000

Als erste gelangten Nachfahren der Wikinger im 10. nachchristlichen Jahrhundert nach Amerika. Der Grönländer Leif Erikson betrat im Jahr 1000 n.u.Z. amerikanischen Boden. Seine Leute nannten das Land Vinland, was auf Neufundland schließen lässt.

1415–1460

Prinz Heinrich der Seefahrer (1394–1460) förderte mit Nachdruck die portugiesischen Entdeckungsfahrten an der westafrikanischen Küste hinunter nach Süden. Der Überfall auf Ceuta im Jahre 1415 markierte den Beginn dieser Entwicklung.

1471/1472

Der Seefahrer Fernao do Poó entdeckte die später nach ihm benannte Insel vor der Küste Kameruns und dringt wenig später über den Äquator vor. Die Handelserschließung der Pfeffer, Elfenbein, Gold- und Sklavenküste, womit die Haupthandelsgüter aufgezählt sind, erweist sich für Portugal als wirtschaftlich äußerst lohnenswert.

1479

Mit dem Vertrag von Alcocovas gingen die Kanarischen Inseln an Spanien und ganz Westafrika, besonders Guinea und die vorgelagerten Inseln, an Portugal.

1487–1488

Der Portugiese Bartolomeu Diaz (1450–1500) umschiffte im Auftrage der portugiesischen Krone die Südspitze Afrikas, welche er Kap der Stürme nannte. König Johann II . von Portugal benannte sie in Kap der Guten Hoffnung um. Danach erkundete er die südostafrikanische Küste, bis ihn die Mannschaft zur Umkehr zwang.

1487/1488

Die von König Johann II. beauftragten Unternehmungen suchten auf arabischen Handelsrouten zu Lande und zur See die wegen ihrer Goldschätze berühmten Länder Indien und Äthopien. Der Seefahrer Pedro de Covilhao (1450–1521?) gelangte als erster nach Indien und erforschte auf der Rückfahrt Teile der ostafrikanischen Küste.

1492–1493

Der Genuese Christoph Kolumbus (1451–1506) unternahm im Auftrage und mit finanzieller Unterstützung von Isabella von Kastilien eine westwärts über den Atlantik führende Indienreise und erreichte nach 36tägier Überfahrt eine der Bahama-Inseln Guanahani, die er San Salvador nannte. Danach entdeckte er Kuba und Haiti, die er für die Inseln Japans hielt.

1493–1496

Bei seiner zweiten „Indien“-Reise nahm Kolumbus die Entdeckungen in spanischen Besitz und gründete die erste feste Niederlassung La Isabella auf Haiti

1500–1501

Nach der Rückkehr Vasco da Gamas erhielt der portugiesische Admiral Pedro Alvares de Cabral (1467–1526?) vom portugiesischen König die Leitung der Indienflotte übertragen und segelte mit 13 Karavellen von den Kapverdischen Inseln zuerst zur brasilianischen Küste, die er bei einem kurzen Aufenthalt im April 1500 offiziell für Portugal als Terra Vera Cruz in Besitz nahm. Danach fuhr er um die Südspitze Afrikas nach Indien, wo er Pfeffer und andere Gewürze lud, die ein Teil seiner nicht unterwegs verloren gegangenen Flotte nach Lissabon brachte, wodurch Portugal als Zentrum des Ostasienhandels aufstieg.

1501–1508

Auf seiner zweiten Seereise erkundete der in portugiesischen Diensten stehende Italiener Amerigo Vespucci die brasilianische Küste zwischen Pernambuco und dem Rio de la Plata, wobei er in seinem Reisebericht die Ansicht vertrat, dass es sich bei diesem Landstrich um eine bisher noch unentdeckte neue Welt handeln müsste. Dies veranlasste den Geografen Martin Waldseemüller im Jahre 1508 in Anlehnung an Vespuccis Vornamen dieser neue Welt den Namen America zu geben, wobei er zuerst nur für Südamerika Anwendung fand.

1519–1522

Mit 5 Karavellen unternahm der in spanischen Diensten stehende Portugiese Fernao de Magalhaes (spanisch: Magallanes) mit dem Auftrag, die Molukken auf der Westroute zu erreichen, die erste Weltumseglung. Auf seiner Fahrt durchquerte er die später nach ihm benannte Wasserstraße zwischen Feuerland und dem südamerikanischen Festland und erreichte auf der Nordwestfahrt durch das Mare Pacificum die Philipinen. Dort erschlugen ihn die Eingeborenen. Eines seiner von Juan Sebastian Elcano geführten Schiffe setzte die Fahrt westwärts fort und erreichte schließlich mit 18 Überlebenden im September 1522 den spanischen Ausgangshafen. Damit war die Kugelgestalt der Erde praktisch nachgewiesen.

1519–1521

Zur gleichen Zeit eroberte der Spanier Hernan Cortez das Atztekenreich in Mexiko.

1531–1534

Der Portugiese Franzisco Pizarro eroberte das Inkareich in Peru.

 Rudolf Reddig

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