10961099 |
Erster Kreuzzug |
27.11.1095 |
Papst Urban II. (10881099) rief auf dem Konzil von Clermont die abendländische Ritterschaft zur Befreiung der morgenländischen Christen auf. Er folgte damit einem Hilferuf des byzantinischen Kaisers Alexios I. Komnenos (10811118) auf dem Konzil zu Piacenza (1094). Der Papstaufruf löste eine Massenbewegung zur Befreiung Jerusalems von den Seldschuken aus. Angeführt wurden sie von den Ritterheeren der Fürsten, die auf unterschiedlichen Wegen gen Konstantinopel zogen. |
1096 |
Schon vor dem von Urban II. festgelegten Aufbruchstermin (15.08. 1096) ließen sich unzählige männliche, weibliche und kindliche Nichtkämpfer aus Nordwestdeutschland von Klerikern und Laien dazu verleiten, auf ihrem Weg ins Heilige Land am Nieder- und Mittelrhein sowie in Süddeutschland die heftigsten bis dahin bekannten Judenpogrome zu verüben, was trotz des Widerspruchs einiger Bischöfe zur beinahe gänzlichen Vernichtung der Judengemeinden von Speyer, Mainz und Worms führte. |
1099 |
Das Kreuzfahrerheer der Fürsten erreichte im Juni Jerusalem und nahm angeführt von flämischen und lothringischen Rittern die Stadt am 15. Juli handstreichartig ein. Sie richteten dort ein entsetzliches Blutbad an und begannen mit der Errichtung einer neuen staatlichen und kirchlichen Ordnung. Zum Königreich Jerusalem gehörten als wichtigste Lehnsstaaten das Fürstentum Antiochia, die Grafschaften von Edessa und Tripolis sowie die Herrschaft Tiberias, das spätere Fürstentum Galiläa, die als Kreuzfahrerstaaten in die Geschichte eingingen. |
11471149 |
Zweiter Kreuzzug |
1145 |
Nach dem Fall Edessas durch den Emir Imad ad-Din Atabeg Zengi (11271146) von Mossul und Aleppo rief Papst Eugen III. (11451153) zum Kreuzzug auf, als dessen Hauptprediger Bernhard Clairvaux auftrat |
1147 Herbst |
Auf getrennten Routen zogen der staufische deutsche König Konrad III. (11381158) und Ludwig der VII. (11371180) von Frankreich nach Palästina. Nachdem der Sultan von Ikonien den Hauptteil des deutschen Ritterheeres vernichtend schlug, zogen sich Heeresreste nach Nikaia zurück und schlossen sich dem an der Mittelmeerküste entlang ziehenden französischen Heer an. Konrad kehrte im September 1148 in die Heimat zurück und Ludwig folgte ihm ein gutes halbes Jahr später nach. Diese Misserfolge erschütterten die von Clairvaux gepredigte Gottgefälligkeit des Kreuzzuges und die durch ihn gebotene Gelegenheit zur Buße. |
11891192 |
Dritter Kreuzzug |
06.11.1187 |
Sultan Saladin, (11371193) der seinerseits die arabische Welt zum heiligen Krieg gegen die Christen aufrief, eroberte nach der Schlacht am 4. Juli 1187 bei Hattim am See Genezareth die für alle drei Eingott-gläubigen Religionen gleichsam heiligste Stadt Jerusalem. Das Territorium des Kreuzfahrerstaates schrumpfte dadurch auf Tripolis, Antiocheia und die palästinensischen Küstenstädte zusammen. Ab da führten der hohenstauffische Kaiser Friedrich I. Barbarossa (11521190), König Richard Löwenherz von England (11891199) und König Phillip II. Augustus von Frankreich (11801223) den Kreuzzug zur Rückeroberung Jerusalems und der Kreuzfahrerstaaten an. |
12021204 |
Vierter Kreuzzug |
1189 August |
Nach einem gescheiterten Kreuzzugsunternehmen des Kaisers Heinrich VI. (11911197) proklamierte Papst Innozenz III. (11981216) den 4. Kreuzzug, wobei er sich vornehmlich an die geistlichen und weltlichen Obrigkeiten Frankreichs wandte. |
1202 Oktober |
Um diese Zeit brachen der Markgraf Bonifaz von Montferrat, Balduin VIII. von Flandern und Graf Ludwig von Blois u. a. ins Heilige Land auf und eroberten und plünderten im Sommer 1203 Konstantinopel. |
13.04.1204 |
Wahl Balduins von Flandern (12041205) zum lateinischen Kaiser durch Venezianer und Franken. Er führte eine von der griechischen Bevölkerung abgelehnte formelle Kirchenunion ein. Die lateinische Herrschaft nahm die Kreuzfahrer dermaßen in Anspruch, dass sie von ihrem eigentlichen Ziel abließen. |
1212 |
Kinderkreuzzug |
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Jugendliche und Kinder aus Frankreich, den Rheinlanden und Niederlothringen brachen zusammen mit Klerikern und Angehörigen niederer Stände zum Kreuzzug auf. Während die französischen Kinder schon in Frankreich aufgehalten wurden, sollen etwa 7000 Kinder aus der rheinisch-lothringischen Schar bis nach Genua gelangt sein, denen dann natürlich das Geld für die Überfahrt fehlte, weswegen sie in einzelnen Gruppen die Rückreise antraten. |
12171221 |
Fünfter Kreuzzug |
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Von Akkon aus unternahmen der ungarische König Andreas II. (12051235) und der österreichische Herzog Leopold VI. (11981230) Kreuzzüge gegen die Sarazenen, wobei letzterer schon 1212 einen Zug gegen die Albigenser befehligte. |
12281229 |
Kreuzzug Kaiser Friedrichs II. gewann durch einen Vertrag mit dem ägyptischen Sultan El-Kamil (12181238), auch Al-Malik al-Kamil genannt, Jerusalem (ohne Felsendom und El-Aksa-Moschee), Bethlehem und Nazareth samt der Verbindung zur Küste zurück. |
12251255 |
Deutsche Ostexpansion |
1230 |
Der aus der Dynastie der Piasten abstammende polnische Teilfürst und zeitweilig Senior über ganz Polen Konrad I. von Masowien (12291243), auch Mazowiecki genannt, schenkte dem Hochmeister des Deutschen Ritterordens Hermann von Salza (12101239) in dem Vertrag von Kruschwitz (Kruszwica) das Kulmer Land in Ostpreußen, weil er dieses Gebiet mit Feuer und Schwert gegen das dort lebende baltische Volk, die heidnischen Pruzzen, christianisiert hatte. Die Ordensritter nannten das neu gewonnene Land etwas abgewandelt nach den besiegten baltischen Pruzzen Preußen. |
1235 |
Mit der auf den 26.04.1226 rückdatierten Goldenen Bulle von Rimini bestätigte Kaiser Friedrich II. dem Deutschen Ritterorden die Herrschaft über das Kulmer Land östlich der unteren Weichsel sowie über alle weiteren vom Deutschen Orden in Preußen eroberten Ländereien zu ewigem und freien Besitz, was schon ein Jahr zuvor Papst Gregor IX. mit der Bulle von Rieti festgeschrieben hatte. |
12481254 |
Sechster Kreuzzug |
1244 |
Jerusalem ging wieder an Ägypten verloren, weswegen sich der französische König Ludwig der IX. (12261270) anschickte, die Heilige Stadt durch einen Angriff auf Ägypten wieder zurückzuerobern. |
06.06.1249 |
Nach der Eroberung von Damiette wurde Ludwig auf seinem Zug nach Kairo am 06.04.1250 bei al-Mansurah von den Ägyptern geschlagen und geriet in Gefangenschaft. Gegen Zahlung eines hohen Lösegeldes kehrte er am 08.05.1250 nach Akkon zurück, von wo aus er bis 1254 Palästina faktisch beherrschte. |
1270 |
Siebter Krezzug |
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Nachdem der ägyptische Sultan Baibars I. erfolgreich Feldzüge gegen die Kreuzfahrerstaaten geführt hatte, in dessen Folge Jaffa und Antiocheia 1268 fielen, versuchte Ludwig IX. sie zurückzugewinnen, wobei er am 25.08.1270 vor Tunis starb. |
1291 |
Akkon fiel durch die Mameluken, wodurch die verbliebenen Kreuzfahrer den Rest Palästinas kampflos räumten und auch die |
18.05.1303 |
Templer ihren letzten Stützpunkt, die Insel Ruad vor Tortosa, aufgaben. Als letzte in der Kreuzfahrerzeit entstandene christlich geprägte Staaten behaupteten sich Armenien bis 1357 und das Königreich Zypern, das 1489 an Venedig ging. |